Royal Talens Schulung/Workshop

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1899 – Gründung von „Talens“ durch den Holländer Martin Talens als Unternehmen
Tinte und Büromaterial in Apeldoorn. Gleichzeitig wurde die Farbe
“Rembrandt“ eingeführt.
1912 – Eröffnung der ersten Büros in den USA.
1924 – Modernisierung der Firmengebäude und Bau neuer Hallen.
1949 – Königin Wilhelmina der Niederlande verlieh dem Unternehmen eine Auszeichnung, sodass es fortan „Royal Talens“ heißen durfte.
1970 – Einführung der ersten Acrylfarbe auf dem Markt.
1999 – Zusammenschluss mit der japanischen Top-Marke „Sakkura“.
2010 – Entwicklung der neuen Farbserie „Cobra“ (Ölfarbe).
2017 – Produktion des Films „Loving Vincent“ – ein Film über das Leben von Van Gogh, der als Animation aus Ölgemälden realisiert wurde (es wurden dabei 12 Gemälde pro Sekunde benötigt).
2024 – Das Unternehmen feiert sein 125-jähriges Jubiläum.
Sortiment:
In unserem Shop bieten wir ein sehr breites Sortiment an Royal Talens-Produkten an. Unter anderem finden Sie Ölfarben, Acrylfarben, Aquarelfarben, Ölpastellkreiden, Künstelerzubehör wie Pinsel, Blöcke etc.
Vertretene Marken der Firmal “Royal Talens” sind unter anderem:
Amsterdam, Expert, Art Creation - Bereich Acrylfarben
Sakura - Die japanische top Marke für Stifte aller Art wie z.B. Solid Marker, Fine Liner etc.
Van Gogh - Bereich Aquarell Farben, Ölpastellkreide und Zubehör
Cobra - Die ökologischen Ölfarben die auch mit Wasser mischbar sind
Ecoline - Im Bereich Aquarellmarker
Das Angebot lässt jedes Künstlerherz höherschlagen und erfüllt nahezu alle Wünsche.
In unserer informativen und unterhaltsamen Schulung gingen wir besonders auf das
Thema Acryl- und Ölfarben ein. Beginnen wir mit der Serie „Amsterdam“. Die meisten
dieser Acrylfarben sind lichtecht, das heißt, sie behalten ihre Farbintensität unter
optimalen Bedingungen (bis zu 100 Jahre) – symbolisiert durch das Zeichen „+++“ auf
der Tube. Natürlich gilt die 100-jährige Haltbarkeit primär unter Museumsbedingungen;
unter normalen Bedingungen kann man mit ca. 60 Jahren zufriedenstellender
Haltbarkeit rechnen.
Es gibt auch Farben im Sortiment, die nicht lichtecht sind und nach einiger Zeit
verblassen. So enthalten beispielsweise unsere „Amsterdam Neon“-Farben Farbstoffe
statt stabiler Pigmente – diese Tube ist mit einer „0“ gekennzeichnet.
Das Sortiment der Amsterdam-Acrylfarbenserie umfasst insgesamt ca. 102
unterschiedliche Farbtöne, die in drei Deckkraftstufen angeboten werden: lasierend,
halbdeckend und deckend.
Die Symbole dazu sind auf der Vorderseite der Tube in Form eines kleinen Quadrates
zu finden.
Ein komplett ausgemahltes Quadrat weist darauf hin dass es sich um einen deckende
Farbe handelt, ein halbes Quadrat um halbdeckend und ein transparentes Quadrat um
lasierend.
Farbmischung und Anwendung
Besonders interessant wird es, wenn es um das Vermischen der Farben geht. Dabei ist zunächst zu unterscheiden, wie viele Pigmente in einer Farbe enthalten sind – diese Information finden Sie unter dem EAN-Code auf der Tube, in dem alle Pigmente aufgelistet sind. Für ein unverfälschtes Mischergebnis eignen sich Monopigmentfarben besonders gut, da bei der Mischung mehrerer Pigmente das Resultat vom angestrebten Farbton deutlich abweichen kann. Beispielsweise kann ein Gelbton, der auch grüne und blaue Pigmente enthält, ein aus Rot und Gelb gemischtes Orange verfälschen.
Die Lagerung der Farben ist in der Regel unproblematisch. Während Kälte kaum Auswirkungen hat, ist bei großer Hitze Vorsicht geboten. Der Hersteller gewährt eine Garantie von fünf Jahren für ungeöffnete Tuben.
Ein Highlight der 102 Farbtöne sind die sechs Indifferenzfarben –
auch „Pearfarben“ oder metallische Farben genannt. Diese sind zu 100 % lichtecht und
halbdeckend, sodass bereits geringe Mengen einen großen Effekt erzielen, vor allem
auf dunklen Untergründen.
Auch mit speziellen Hilfsmitteln aus dem Künstlerbedarf lassen sich besondere
Strukturen und Effekte erzielen. So ist beispielsweise Acrylgel in den Gebindegrößen
150 ml, 250 ml, 500 ml und 1 l erhältlich. Dieses Produkt lässt sich durch Zugabe von
Sand oder Glasperlen und Farbe zu einer ansprechenden Struktur vermischen, die
Ihren Bildern Leben und Tiefe verleiht.
Ein weiteres vielseitiges Produkt ist „Gesso“, erhältlich in transparent, weiß und schwarz. Es dient sowohl als Grundierung für den zu bemalenden Untergrund – da es vor Feuchtigkeit schützt und verhindert, dass die Farbe zu stark aufgesaugt wird – als auch nach Trocknung als Schutzschicht, um den Farbeffekt zu intensivieren und das Gemälde zu versiegeln. Hierbei empfiehlt sich die transparente Variante.
Acryl- und Ölfarben im Vergleich
Im Großen und Ganzen ist Acrylfarbe ideal für Anfänger, da sie kleine Fehler verzeiht. Im Gegensatz dazu erfordern Ölfarben und Aquarellfarben mehr Erfahrung und handwerkliches Geschick, da bei diesen die richtige Reihenfolge der Arbeitsschritte entscheidend ist.
Ein interessanter Fakt: Fast alle Amsterdam-Acrylfarben sind vegan. Einzige Ausnahme bildet das Schwarz, bei dem zur Herstellung Elfenbein bzw. Knochenmaterial verarbeitet wird.
Nun widmen wir uns kurz dem Thema Ölfarben, insbesondere der 2010 eingeführten „Cobra“-Serie. Diese wasserverdünn-bare, zu 100 % natürliche Ölfarbe ist frei von schädlichen Chemikalien und Zusätzen wie Terpentin und aufgrund der natürlichen Inhaltsstoffe sehr geruchsarm. Ölfarben richten sich eher an fortgeschrittene Künstler, da hier eine gewisse handwerkliche Fähigkeit und Geduld – bedingt durch die sehr langsame Trocknungszeit – erforderlich sind. Qualitativ zeichnen sich Ölfarben zudem durch eine höhere Pigmentdichte (ca. 80 % im Vergleich zu ca. 60 % bei Acrylfarben) aus.

Um ein fertiges Ölgemälde langfristig zu schützen, ist das Firnissen bzw. Versiegeln essenziell. Dieser Prozess verleiht dem Bild zusätzliche Tiefe und Leuchtkraft, verhindert Rissbildungen und schützt es vor Umwelteinflüssen wie Staub, Schmutz und UV-Strahlung. Somit stellt der Firnis einen wichtigen Bestandteil der Nachbehandlung von Ölgemälden dar, der sowohl ästhetische als auch schützende Funktionen erfüllt.
Der krönende Abschluss
Selbstverständlich beschränkte sich der Workshop nicht lediglich auf Theorie und Fakten. Zum Abschluss hatten wir die Möglichkeit, das erlernte Wissen anhand eines eigenen Kunstwerks in die Praxis umzusetzen. Zusammen mit unserem leitenden Künstler von Royal Talens, Mario Götting, erschufen wir alle gemeinsam individuelle Gemälde, in denen wir die erlernten Techniken und Werkzeuge, die uns Mario vermittelte, anwendeten.